Donnerstag, November 08, 2007

Dignitas - oder - "Sterben leicht gemacht"

Während die Schweiz eigentlich ein ziemlich konservatives
Gesellschaftsumfeld bietet, sind die Schweizer im Bezug auf Sterbehilfe,
einem ansonsten wirklich extrem konservativ und traditionellen Thema,
offen gegenüber.

Zumindest stellt dieses Land in Europa so ziemlich die einzige
Möglichkeit sich freiwillig aus dem Leben zu verabschieden.

Für alle Leser unter 16 Jahren, beginnt hier die kritische Zone zwischen
Hardcoreprovokation und einer Mischung aus Sarkasmus und Zynismus. Also
einfach den Blog hier verlassen (wegzappen) oder weiter unten den
nächsten Blog übers Kiffen lesen :-)

1. Status Quo
Es ist doch so, dass sich das Thema Sterben und Tod in der Entwicklung
unserer Kultur ständig verändert und bis heute weiter entwickelt hat.

Was den Tod angeht haben sich die Leute schon in frühster Zeit für
unterschiedliche Varianten entschieden. Die einen für eine Grabstätte in
Form eines Grabes, eines Erdhügels, einer Gruft oder einer Pyramide.
Letztere hatten allerdings etwas mehr als den üblichen Jahreslohn eines
handelsüblichen Sklaven in der Portokasse.
Andere fanden es wesentlich angenehmer in Flammen aufzugehen und Manitou
entgegen zu treten oder sonstigen Göttern entgegen zu schweben.

Heute geht der Trend von normaler Grabstätte immer stärker zur
Kremierung mit Urnenbestattung über. Dies ist nicht zu letzt auch eine
finanzielle Frage geworden, denn so eine Grabstätte will ja abgesehen
von Mietkosten auch noch gepflegt werden, nur um nach ein paar Jahren
dann sowieso wieder ausgehoben zu werden um Platz für Neue Mieter zu
machen.
Hinzu kommt aber, dass die Religion vor allem in den finanziell
stärkeren Industrie- und Finanzdienstleistungsnationen nur noch eine
Nebenrolle spielt.
Man wird also tendenziell lieber pulverisiert in so eine 5-Liter
Migros-Budget Kaffeebüchse gestopft als von Würmern angeknabbert zu
werden. Denn die meisten sind der Überzeugung, dass es vorbei ist wenn
es vorbei ist.
Es geht mir nicht anders und ich werde die 5-Liter Kaffeebüchse gerne
als Zwischenunterkunft bis zur Verstreuung meiner Asche leasen (also zum
Gebrauch nutzen).

2. Folgerung
Wir stellen also fest, dass die Art wie mit einem Leichnam, dass heisst
vom Moment des Todes an, bis zur endgültigen Verwesung verfahren wird,
in unserer Gesellschaft zum heutigen Zeitpunkt eine Rolle spielt. Aber
längst nicht mehr den Stellenwert wie vor 100 Jahren hat. Es ist einfach
eine schnellebige Zeit und das betrifft jeden Lebensbereich.

KLEINE ZWISCHENINFO: Dies ist alles nur eine persönliche
Betrachtungsweise und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit in
irgendeiner Beziehung. Es ist noch nicht einmal eine persönliche
Meinung. Eine Meinung wäre eine Wertung einer Sache und dies hier ist
nur mein persönlicher Eindruck aufgrund von Beobachtungen.

3. Sterben
Kommen wir nun zur eigentlichen Thematik - Sterbehilfe - durch Dignitas
populär geworden und alle paar Tage oder Wochen in der Tagespresse.
Was die Menschen mehr bewegt als was nach dem Tod passiert sind nämlich
die Umstände wie es dazu überhaupt kommt.

Es ist doch so, dass nicht alle Todesursachen gleich gewertet werden...

Natürlicher Tod...
Nehmen wir doch als erstes mal den natürlichen Tod. Bis vor ein paar
Jahrzehnten gab es diesen tatsächlich noch regelmässig. Heute ist so
etwas schon fast nicht mehr vorstellbar. Ja, Sie lesen richtig... Die
Personen die heute mit 75, 80, 90 oder gar 100 Jahren auf dem Buckel
sterben, sind nur dank der Medizin und Pharmaindustrie überhaupt so
lange am Leben geblieben (Gedanke nebenher... Würde man diese ganze
"Lebenserhaltungsmedizin" wieder abschaffen, wäre wohl das Problem mit
der Rentenfinanzierung vom Tisch...und die Gesundheitskosten wären im
Keller...tschuldigung böser Gedanke wo ich doch sonst so pietätvoll bin).
Jedenfalls ist die Form des Todes ohne Fremdeinwirkung, also aufgrund
des körperlichen Leistungsabbau bis zum bitteren Ende durch
Organversagen, der am einfachsten akzeptierte Abgang.

Krankheit...
Etwas schwieriger können die meisten das Sterben aufgrund von
Krankheiten akzeptieren. Man kann sich dann aber doch noch damit
trösten, dass der oder die Verstorbenen nicht länger leiden musste.

Unwetter...
Vom Blitz auf dem Golfplatz oder beim Angeln getroffen, von einer Lawine
beim Schifahren eingeholt werden, zu nahe am am Vulkan zu stehen oder
zur selben Zeit Urlaub am asiatischen Strand verbringen wie die zehn
Meter hohe Tsunamiwelle.
Es gibt unzählige Möglichkeiten Opfer der Natur zu werden.
Eine Sterbeart die unverhofft eintrifft und daher schwerer von den
Angehörigen zu verarbeiten ist. Jeder weiss, dass es jeden jederzeit
treffen kann, aber wer will sich darüber schon Gedanken machen und sich
damit das Leben versauen.

Verkehrsunfälle...
Ein besonders trauriges Schicksal, welchem man schon beim ersten Schritt
vor die Haustür ausgesetzt sein kann. Eine ebenso überraschend
eintretende Todesart. Für mich persönlich wäre das übrigens die einzige
Art auf die ich auf keinen Fall mein eigenes leben verlieren möchte.
Nicht das ich besonders daran hänge aber gegen einen Bus zu laufen,
durch die Winschutzscheibe eines Autos zu fliegen oder von einem Raser
im Temporausch mit dem Mercedesstern anvisiert und zum Abschuss frei
gegeben zu werden, dafür bin ich mir dann doch irgenwie fast schon zu
schade.

Haushaltsunfälle...
Noch so eine verdammt unverhofft eintretende Möglichkeit von jetzt auf
gleich bei Petrus an der Pforte stundenlang anzustehen und die eigene
Dämlichkeit erklären zu müssen.
Also beim Gasherd die Leitung nur aufdrehen wenn man wirklich die
Absicht hat zu kochen, beim Glühbirnen wechseln nicht mit den Hihgheels
auf dem kaputten dreibeinigen Taburetli balancieren und schon gar nicht
gleichzeit in der Badewanne planschen und mit dem aus der Wand
gerissenen 380V Kabel spielen.
Find ich zwar alles nicht so schlimm wie Opfer eines Verkehrsunfalls zu
werden, aber auch nicht gerade eine erstrebenswerte Alternative.

Tötungsdelikte...
Wer hätte das gedacht, noch so eine Todesart die oft urplötzlich
eintritt. Für die, die bei den Haushaltsunfällen das Küchenmesser
vermisst haben, es führt kaum zum Unfalltod, wird aber immer wieder
ausgesprochen gerne für Tötungsdelikte verwendet.
Die Möglichkeiten selber in dieser Sparte aufzutauchen und mit einem
Zettel am Zeh in der Pathologie auf dem Tisch zu liegen sind vielfältig.
Für andere eine auch nur schwer zu akzeptierende Sterbeart.

Fassen wir zusammen...

Jeder weiss, dass er unter einem der genannten Punkte irgendwann in Gras
beissen muss. Und ganz wichtig, am Ende akzeptieren das alle über kurz
oder lang und lassen sich deswegen auch nicht den Tag vermiesen.

DOCH JETZT KOMMT'S...

Da gibt es noch eine weitere Variante und die ist im allgemeinen nach
wie vor nicht wirklich von der Gesellschaft akzeptiert...

SELBSTMORD!!!

Wir können das Kurzschlusshandlung aus psychischen Gründen, sich aus
versehen den goldenen Schuss setzen oder Sterbehilfe für Schwerkranke
nennen. Am Schluss bleibt es so oder so SELBSTMORD.
Weshalb wird für diese Art von Tod von der Gesellschaft so wenig
Verständnis entgegen gebracht. Kein Mensch der je auf dieser Welt
geboren wurde, wurde vorher gefragt ob er das möchte. Zum Teufel (gem.
Kirche kommt man in dem Fall nämlich zu genau diesem netten Genossen),
weshalb noch mal soll denn jemand, dem es auf der Welt nicht gefällt
nicht das Recht haben wie bei einem Teller Spinat zu sagen ich habs
versucht aber ich kann mit dem Zeugs einfach nichts anfangen.
Weshalb kann ein Staat das Recht haben dies zu verurteilen und je nach
dem auch noch das ganze als Straftat zu sehen.

Passive Sterbehilfe leistet in der Schweiz die mittlerweilen sehr
bekannt Dignitas. Und die sind auch nur deswegen bekannt, weil
europaweit eine dermassen grosse Nachfrage besteht. Die Sterbewilligen
sind im Bezug auf den Ort ihres Todes sogar schon sehr flexibel geworden
(Wohnquartieren, Tiefgaragen oder Fabrikgebäude).

Das wären also, mehr oder weniger, meine Fakten aufgrund meiner Eindrücke.

Nun zu meiner Lösung für mehr Akzeptanz des Selbstmordes als Teil einer
modernen Gesellschaft. Die Welt ist eh überbevölkert....

Wieso verdammt nochmal..., ziehen wir das nicht wie ein grosses
lukratives Geschäft à la McDonalds auf.
In jeder grösserer Stadt eine Filiale im selben System und mit der
selben Aufmachung. Vielleicht könnte man das sogar bei McDonalds oder
Burgerking direkt als zusätzlichen Kassenstand integrieren.
Verkaufflächen an guter Lage sind schliesslich schweineteuer...

Ich stelle mir das konkret wie folgt vor...

Ich komme da rein...Das nette Fräulein hinter dem Tresen schaut mich an
und sagt was hätten Sie gern...Ich blicke wie gewohnt auf die
Leuchtreklame über ihr und halte nach dem Wochenangebot ausschau...
Dann gebe ich die Bestellung auf: Ich nehme einmal den Burger de Luxe,
die mittleren Pommes und die Überdosis Schlafmittel als Super Maxi
Menu...Freundlich weist sie mich darauf hin, dass im Superluxus
Monatsangebot der Eichensarg, die Grabrede und 20 Trauergäste zum
Spezialpreis inklusive wären...Ich überlege kurz, lehne dann aber doch
ab weil ich grundsätzlich nicht viel von Sonderangeboten halte und nehme
dafür die Kremierung, die 5-Liter Migros-Budget Büchse und einmal Asche
verstreuen im Zürichsee ohne Trauergäste...Sie bedankt sich für die
Bestellung und fragt ob ich noch eine Apfeltasche will.....


Durch dieses System wäre die Dignitas überflüssig und der Kanton Zürich
würde nicht nur Fr. 500'000.- im Jahr sparen sondern einen hübschen
Gewinn generieren.


Entschuldigung, mir war grad langweilig... und ich mache locker 360
Anschläge in der Minute auf der Tastatur (nicht immer fehlerfrei aber
ich werde das hier selber sowieso weder durchlesen noch gramaklitalisch
oder rächtschraipungsmäsig überarbeiten).

Shit happens...but who care's

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